" Ich muss mir keine Gedanken um meine Haare machen ..."
Frau im Mittelalter trug Kopfbedeckung. Es war selbstverständlich.
Haube, Schleier, Kruseler und jede andere Art von Tuch waren Mode, hatten hygienische Gründe, zeigten den Status der Trägerin, Erkennungszeichen und waren Ausdruck der Persönlichkeit der Trägerin.
Was sie nicht war: Symbol für die Unterdrückung der Frauen.
Um eine Haube zu binden oder einen Schleier zu stecken, braucht es etwas Übung und es gibt Tage an denen die Haube sitzt und andere an denen sie es nicht tut. Manchmal bindet sich frau die Haube auf dem Weg zur Morgentoilette und es passt, manchmal steht sie gefühlt ewig vor dem Spiegel und es scheint nichts halten zu wollen. Sozusagen ein: Bad Hauben day!
Haube bzw. Kopfbedeckung tragen bedeutete aber nicht, dass sich frau nicht um die Haare darunter kümmert. Weder damals noch heute.
Für diese vermeintlich fehlende Fürsorge für mich und meine Haare wurde ich vor kurzem im allwissenden Internet sehr bedauert.
Dabei wurden Haare im Mittelalter gewaschen, gekämmt und zu kunstvollen Frisuren gebunden, in Haarnetze gelegt und Schleier und Haube wurden daran festgesteckt. Aber nur, weil das Darunter nicht zu sehen ist, ist es doch vorhanden.
Ich trage unter der Haube geflochtenen Zöpfe, die mit einem Band gehalten werden.