Quellen- und Literaturrecherche

How to „Recherche“ oder
Hilfe zur Selbsthilfe bei: „Ich finde nix!“

How to „Recherche“ oder Hilfe zur Selbsthilfe bei: „Ich finde nix!“

Quellen- und Literaturrecherche kann eine schwierige Aufgabe sein, aber sie ist machbar.

Das www ist groß und es weiß auf jede Frage eine Antwort, aber manchmal ist es wichtig die richtige Frage an der richtigen Stelle zu stellen.

Wie wir alle wissen, wird viel Mist über das Mittelalter geschrieben. Daher ist es wichtig, die Spreu vom Weizen und damit gute von schlechten Websites und auch populärwissenschaftliche Werke von Fachliteratur unterscheiden zu können. Die wenigsten Titel der Fachgebiete Geschichte und Archäologie stehen online zur Verfügung. Wer in ein Thema einsteigen möchte, egal ob theoretisch oder ins darstellende Mittelalterhobby, wird um diesen Stapel weißer Blätter mit dem Schwarzen drauf, was Buchstaben heißt, nicht rumkommen.
 
Damit eine Recherche gelingt, sollte man ein paar Punkt beachten.

Punkt 1: Zeit nehmen!
Manchmal macht es den Anschein, dass nachdem ein Suchender 15 Minuten sich durchs Internet geklickt hat, schon denkt: Ich finde nix! Und vielleicht sogar denkt: Es gibt nix! Dem ist nicht so. Eine gute Recherche braucht Zeit und manchmal auch 3 oder mehr Anläufe auch bei den die es können (sollten).

Punkt 2: Nicht entmutigen lassen.
Bei einer Suche im www sind machmal die ersten 100 Treffer, die die meisten Suchmaschine ausspucken, einfach nur Mist, weil zumeist in den Trefferlisten eben zuerst der Quatsch vom finsteren Mittelalter noch oben gespült wird.

Punkt 3: Bibliotheken, Bibliotheksdatenbanken und Bücher sind Dein Freund.
Die allermeisten Bibliotheken bieten die Möglichkeit der Fernleihe und die Universitätsbibliotheken stehen jedem offen. Die Gebühren sind auch nicht höher, als bei einer normalen Bibliothek und man hat damit Zugang zum Präsenzbestand, zur Leihe und auch zur Fernleihe.
Der Karlsruher Virtuelle Katalog ist der zentrale Katalog aller Bibliotheken in Deutschland. Er verknüpft zudem weltweite Bestände.
https://kvk.bibliothek.kit.edu/
Über
den Katalog der Regesta Imperii - der Akademie der Wissenschaften und der Literatur aus Mainz ist Literatur vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit (bis ca. 1800) hinein zu finden:
http://opac.regesta-imperii.de/
Artikel kann man unter anderem über:
www.academia.de finden.

Punkt 4: Schneeballprinzip nutzen. Hat man mal einen Titel oder Artikel gefunden, dann kann man sich anhand der Literaturliste von Titel zu Titel und Autor zu Autor hangeln. Das ist leider notwendig, weil die Verschlagwortung manchmal sehr schlecht ist.
Apropos Verschlagwortung: In den Datenbank hilft eine Suche mit * um die Trefferliste zu vergrößern und oder auch mal in Englisch zu suchen.


Punkt 5: Sich mit anderen Austauschen. Manchmal kenn jemand, jemanden, der jemanden kennt, der genau die Quelle und genau das Buch kennt, dass man sucht. Es gilt aber auch: Darsteller sind keine Quelle: Kopieren von anderen ist – egal wie gut die sind – keine gute Idee, denn dann kopiert man auch deren Kompromisse und blinde Flecken mit.


Weitere nützliche Suchseiten sind auch:


Bilddatenbank des Instituts für Realienkunde: https://www.imareal.sbg.ac.at/
Die Linkpage von medieval and renaissance material culture:
www.larsdatter.com

Viele Bilder sind auch über Pinterest zu finden. Pinterest hat aber den großen Nachteil, dass bei vielen Bilder weder die Quelle angeben ist, noch Zeit und Region.


Dann sind da noch die digitalisierten Handschriftenkataloge und Digitalisierungsarchive. Die sind aber leider durch das gesamte Netz verstreut.

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