Schmortopf mit Datteln
nach: Kochbuch von Meister Hannsen, 1460
Zutaten:
Rindfleisch (Bürgermeisterstück, Tafelspitz oder Nuss), Zwiebeln, Suppen-gemüse (Lauch, Karotten, Petersilienwurzel, Sellerie), Datteln, Fons, Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Koriander, Senfkörner, Wachholderbeeren (nach Geschmack und Vorlieben.
So wird‘s gemacht:
Das Rindfleisch in Streifen und das Zwiebeln und Gemüse in Würfel schneiden. Alles und die Datteln (alternativ können auch Pflaumen verwendet werden) in einen Keramiktopf / Römertopf füllen. Mit Fonds auffüllen. Zuletzt die Gewürze hinzugeben.
Den Topf in den Backofen schieben und erst mit geschlossenem Deckel und zeitweise auch mit offenem Deckel schmoren (falls notwendig Flüssigkeit nachgießen) und weiter schmoren lassen.
Man nehme, was man habe.
Im Dezember Erdbeeren oder im Februar Weintrauben aus Neuseeland? Für uns heute selbstverständlich. Der Speiseplan der Menschen im Mittelalter war im Großen und Ganzen regional und saisonal. Im Sommer gab es "frisches" Gemüse und Obst und die Vorräte für den Winter angelegt. Milch wurde zu Käse verarbeitete. Fisch wurde eingesalzen, gebeizt oder getrocknet. Fleisch gesalzen, geräuchert aber auch gedörrt.
Die Verfügbarkeit der Lebensmittel war beim Kochen der begrenzende Faktor und nicht das Handwerk. Das nicht alle Zutaten jederzeit zur Verfügung standen, ist auch an den Kochrezepten erkennbar. Es gibt oftmals Wahlmöglichkeiten im Rezept bei den Zutaten und auch Alternativen sind beschrieben. Steht im Rezept „Nimm ein gutes Gewürz“ stehen dem Koch alle Möglichkeiten offen. Alle? Nicht ganz, das, was in den Topf soll, muss auch vorrätig sein.